Beitrag von Michael Bapst, Mai 2025

Cloud-native Entwicklung: Microservices, Container und CI/CD

Was bedeutet eigentlich „cloud-native“ und warum setzen immer mehr Unternehmen darauf?

Diese moderne Art, Anwendungen zu entwickeln und zu betreiben, steht für Skalierbarkeit, Modularität, Automatisierung und die optimale Ausrichtung auf dynamische Cloud-Umgebungen.

Was macht eine Anwendung „cloud-native“?

Cloud-optimierte Anwendungen sind so konzipiert, dass sie sich nahtlos in skalierbaren, dynamischen Cloud-Umgebungen betreiben lassen. Zu den zentralen Eigenschaften gehören:

  • Microservices: Die Anwendung ist in viele kleine, unabhängige Services aufgeteilt. Jeder Service übernimmt eine klar definierte Aufgabe und kann unabhängig von den anderen aktualisiert oder ersetzt werden.
  • Containerisierung: Anwendungen und ihre Abhängigkeiten laufen in Containern (z. B. Docker). Dadurch verhalten sie sich auf jeder Plattform gleich egal ob lokal, in der Testumgebung oder in der Cloud.
  • Orchestrierung: Tools wie Kubernetes übernehmen das Starten, Skalieren und Überwachen der Container. Bei Fehlern werden Container automatisch neu gestartet oder verteilt.
  • CI/CD (Continuous Integration / Continuous Deployment): Neue Versionen werden automatisiert getestet und ausgerollt, wodurch sich Entwicklungs- und Releasezyklen deutlich beschleunigen.

Vorteile von Cloud-nativen Architekturen

  1. Skalierbarkeit:
    Die Anwendung kann je nach Bedarf automatisch wachsen oder schrumpfen ohne manuelles Eingreifen. Das spart Ressourcen und passt sich flexibel an die Auslastung an.
  2. Ausfallsicherheit:
    Einzelne Komponenten können bei Fehlern ersetzt werden, ohne das ganze System zu beeinträchtigen. Container-Neustarts oder Rollbacks passieren automatisiert.
  3. Schnelligkeit:
    Durch automatisierte Tests und Deployments werden neue Funktionen oder Bugfixes schneller verfügbar, Fehler lassen sich frühzeitig erkennen und beheben.
  4. Plattformunabhängigkeit:
    Durch den Einsatz von Containern sind moderne Cloud-Anwendungen flexibel und können auf verschiedenen Infrastrukturen betrieben werden, auch hybrid oder on-premises.

Wie sieht eine typische Cloud-native-Architektur aus?

Ein Beispielaufbau könnte wie folgt aussehen:

  1. Die Anwendung besteht aus mehreren eigenständigen Services (z. B. Login-Service, Produkt-Service, UI-Service).
  2. Jeder Service läuft in einem eigenen Container und wird über Kubernetes verwaltet.
  3. Änderungen am Code werden via Git (Versionsverwaltung für Quellcode) automatisch getestet, gebaut und deployed (CI/CD).
  4. Alle Logs und Metriken werden zentral erfasst und überwacht, zum Beispiel mit Grafana oder Prometheus.

Was gehört noch zur typischen Architektur?

Ein moderner Cloud-native-Stack umfasst meist deutlich mehr als nur Microservices, Container und CI/CD, in der Praxis ergänzen weitere zentrale Komponenten das Gesamtbild:

Einsatz in der Praxis

Viele Unternehmen setzen auf moderne-Cloud-Architekturen, um neue Funktionen schneller bereitzustellen oder bestehende Systeme schrittweise zu modernisieren.

Typische Anwendungsfelder sind E-Commerce-Plattformen, APIs für mobile Anwendungen oder datenintensive Systeme im Bereich Analyse, Monitoring und Machine Learning.

Gerade bei dynamischen Entwicklungsumgebungen oder wachsendem Datenvolumen zeigt sich der Vorteil Cloud-nativer-Ansätze besonders deutlich.

Zusätzliche Bausteine einer Cloud-native-Architektur

Container-Management und Orchestrierung

  • Kubernetes ist der Standard zur Verwaltung von Containern – mit Funktionen wie automatischer Skalierung, Rolling Updates und Self-Healing.
  • Erweiterbar mit Tools wie Helm (Paketmanager) oder Kustomize für individuelle Deployments.

Observability: Monitoring, Logging und Tracing

  • Zentrale Erfassung und Auswertung von Logs und Metriken mit Tools wie Prometheus, Grafana, Loki oder Elastic.
  • Tracing hilft, Performanceprobleme in verteilten Services sichtbar zu machen (z. B. mit OpenTelemetry oder Jaeger).

Security und Zugriffskontrolle

  • Absicherung durch Role-based Access Control (RBAC), Secrets Management (Vault oder Kubernetes Secrets) und Netzwerkrichtlinien.
  • Sicherheit ist integraler Bestandteil jeder Stufe, vom Build-Prozess bis zum laufenden Betrieb.

Infrastruktur als Code und Automatisierung

  • Automatisierte Bereitstellung von Infrastruktur mit Terraform, Pulumi oder AWS CDK.
  • Self-Service-Portale für Entwickler (z. B. mit Backstage), um Entwicklungsprozesse zu beschleunigen.

Fazit:

Cloud-native-Entwicklung ist ein klarer Schritt in Richtung Zukunft: Sie verbindet Flexibilität mit Stabilität, Automatisierung mit Effizienz.

Wer moderne Anwendungen entwickelt oder bestehende Lösungen modernisieren möchte, kommt an diesem Ansatz kaum vorbei.

Der Wechsel auf eine Cloud-native-Architektur bedeutet oft auch eine Veränderung der Denkweise, hin zu modularen, dynamischen und auf Zusammenarbeit ausgerichteten Systemen.

Je durchdachter die Architektur, vom Container bis zur Monitoring-Lösung, desto nachhaltiger der Erfolg in der Cloud.


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